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Nun ist es raus: Amazon hat auf einer groß angekündigten Pressekonferenz sein neuestes Produkt vorgestellt. Nach Kindle Fire und Fire-TV hat Amazon nun das „Fire Phone“ enthüllt. Damit will der Online-Riese den Kunden ein noch besseres Amazon-Erlebnis bieten – und das könnte sogar funktionieren.

Fire with app grid

Das Smartphone sieht an sich recht schlicht aus, doch die Technik im Inneren ist ziemlich beeindruckend. Prozessor und Arbeitsspeicher liegen im oberen Mittelfeld, aber schon mit der 13-Megapixel-Kamera hat Amazon Apples iPhone 5S hinter sich gelassen. Zudem verfügt das Telefon über einen separaten Kamera-Button, mit dem sich jederzeit Schnappschüsse machen lassen. Das Display ist durch Gorilla Glass 3 sehr resistent gegenüber Kratzern und soll besonders hell sein, damit es auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar bleibt. Nach Angaben von Amazon soll der Akku 22 Stunden Gesprächszeit oder 11 Stunden Videowiedergabe am Stück ermöglichen.

Technik mit Wow-Effekt

Die wirklich beeindruckende Technologie befindet sich aber auf der Displayseite und hört auf den Namen „Dynamic Perspective“: Dort sind vier Infrarot-Kameras angebracht, welche die Kopfbewegungen des Nutzers erfassen, um die Bildschirmdarstellung anzupassen, denn das Fire Phone kann 3D – zumindest zum Teil. Die Darstellung der Effekte kann natürlich nicht mit der aus dem Kino verglichen werden, lässt Objekte auf dem Display aber beeindruckend dreidimensional aussehen, ähnlich wie bei Nintendos Handheld 3DS. Doch im Gegensatz zur Konsole, soll der 3D-Effekt auch funktionieren, wenn der Benutzer seine Position zum Telefon verändert, es zum Beispiel auf den Tisch legt oder schräg hält.
Auch sollen die Kameras für die Gestensteuerung genutzt werden, sodass zum Beispiel beim Lesen eines E-Books nicht mehr selbst umgeblättert werden muss, da das Gerät erkennt, wann das Ende einer Seite erreicht ist, und von selbst umblättert.

Die Umwelt scannen und bei Amazon kaufen

Neben diesem Wow-Effekt bietet das Telefon noch wesentlich mehr: Wie auch schon beim Kindle läuft das Fire Phone mit einem stark modifizierten Android um die Einpassung der Amazon-Features einfacher gewährleisten zu können. Und bei den Features hat Amazon mit der Firefly-App gewaltig nachgelegt. Als Weiterentwicklung von Amazon Flow kann die App abfotografierte Objekte erkennen und dem Nutzer passende Informationen anzeigen. Fotografiert man mithilfe der App etwa ein Spielzeug, so werden Informationen rund um das Produkt angezeigt und der Kunde auch gleich zum passenden Angebot auf Amazon weitergeleitet. Das funktioniert nicht nur mit Produkten, sondern auch mit QR-Codes und Bildern und sogar mit Musik und Fernsehsendungen. Hier ergibt sich allerdings auch ein Problem mit der Datensicherheit, wie VentureBeat berichtet, denn Firefly aktiviert sich immer, sobald man ein Foto macht. Da per Firefly gescannte Produkte mit der Amazon-Datenbank abgeglichen werden müssen, wird alles, was die Kamera aufnimmt, an Amazon geschickt. Obendrein aktiviert sich damit auch die Geräuscherkennung mit der eigentlich Musik identifiziert werden soll, doch keiner weiß ob nicht auch andere Informationen aufgezeichnet und an Amazon übertragen werden.

Leider noch nicht in Deutschland erhältlich

Das Smartphone ist vorerst nur in den USA erhältlich und kostet in der 32 GB Variante 299 US-Dollar und in der 64 GB Version 399 US-Dollar. Ob das Phone auch außerhalb der USA vertrieben werden soll, ist bislang nicht bekannt. Bleibt nur zu hoffen, dass Amazon besseren Erfolg haben wird als Facebook mit seinem gescheiterten Smartphone-Projekt.

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