Käuferportal

Geiz war gestern – zumindest besagt das die aktuelle Trendstudie der Otto Group zum Konsumverhalten. Verbrauchern ist es nicht mehr egal, was sie kaufen und vor allem spielt der Preis eine scheinbar untergeordnete Rolle. Die Zahl der Käufer, die auf fair gehandelte Produkte achten, steigt dabei stetig.

Gerade einmal 26 Prozent der Konsumenten achteten 2009 auf ethisch korrekt hergestellte Produkte. 2013 sieht die Sache schon anders aus: Inzwischen interessieren sich mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Verbraucher dafür, woher die Waren kommen und unter welchen Umständen sie produziert werden – und die Zahl wird weiter wachsen. Auch die einzelnen Aspekte der Warenproduktion gewinnen immer mehr an Bedeutung: So sind Umweltfreundlichkeit (89 Prozent), fairer Handel (87 Prozent), regionale Herstellung (77 Prozent) und recyclebare Produkte (83 Prozent) für viele Kunden sehr wichtig.

Die Studie wurde von Trendbüro im Auftrag der Otto Group durchgeführt und ist die vierte Studie mit Blick auf Konsumethik. Es zeichnet sich das Bild ab, dass Konsumenten zunehmend sozial bewusster einkaufen. 92 Prozent der Befragten gaben an, dass ethischer Konsum für sie bedeute, Produkte zu kaufen, die unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. 97 Prozent der Kunden sehen hier auch die Unternehmen in der Verantwortung und sind überzeugt, dass mit Qualitätskontrollen und Beachtung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und fairem Handel der Lebensstandard erhöht werde.

Lebensqualität als wichtiges Kriterium

Während nur etwas über die Hälfte (60%) der Befragten angaben, dass sie mit ethischem Konsum die eigene Lebensqualität erhöhen wollen, hoffen 83 Prozent mit ethischem Konsum die Lebensqualität anderer verbessern zu können. Die Lebensqualität ist also ein wichtiger Faktor für die Konsumenten. Dennoch scheint dieses Bewusstsein nur bei den Konsumenten vorhanden zu sein, die es sich leisten können: Die Bereitschaft, für Bio-Produkte mehr Geld auszugeben, sei insgesamt zurückgegangen. "Ethische Produkte muss man nicht nur wollen, man muss sie sich auch leisten können", so heißt es in der Studie.

Mit ihrem veränderten Kaufverhalten und dem stärkeren Bedürfnis nach ethisch korrekten Produkten werden die Kunden trotzdem Einfluss auf die Hersteller und Händler nehmen können. Inzwischen sind nicht mehr nur Werte wie Qualität und Preis bedeutsam, sondern auch nichtgreifbare Werte. "Immaterielle Werte werden in einer materiell geprägten Lebenswelt immer wichtiger", so Trendbüro-Gründer Prof. Peter Wippermann. Die Otto Group reagierte bereits auf das geänderte Produktverständnis und will die Ergebnisse der Studie an die Kundenbedürfnisse anpassen.


zurück